PRIVATKONZERT FÜRS INNENMINISTERIUM: Musiker protestieren gegen Flüchtlingspolitik
80 Musiker des Orchesters Lebenslaute haben am Montagmorgen vor dem Innenministerium gegen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung demonstriert. Die Teilnehmer postierten sich ab 6 Uhr morgens an den vier Eingängen des Ministeriums. Statt durch Parolen wurde mit Tönen auf die politischen Forderungen von Flüchtlingen aufmerksam gemacht. Veranstaltet wurde die Aktion im Rahmen des Tribunals gegen die Bundesrepublik Deutschland, das am vergangenen Wochenende auf dem Mariannenplatz getagt hatte. Lebenslaute kritisiert unter anderem Abschiebehaft, Residenzpflicht und das Arbeitsverbot von Flüchtlingen in Deutschland.
Unter dem Motto „Aufspielen statt abschieben“ reichte das Repertoire des Orchesters von klassischen Lieder wie Bachs „Kantate Nr. 39“ über afrikanische Kanons bis zu Manu Chao.
Einige Mitarbeiter des Ministeriums nahmen zwar Flyer mit, die meisten hatten jedoch „kein Interesse an einem Dialog“, wie Berthold Keunecke, Mitorganisator der Aktion, erklärte. Die Polizei räumte gegen 9 Uhr die Zufahrt zum Ministerium und verschaffte den Mitarbeitern Zugang. MAREEN LEDEBUR
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