BERICHTIGUNG

In der Besprechung von Klaus Theweleits neuem Pocahontas-Buch ging es um die Gewalt von Männern gegen Frauen im Kontext der Kolonialgeschichte. Beinahe gleicht die Schönschreiberei der kolonialen Landnahmen durch massenhafte Liebesgeschichten zwischen männlichen (beinahe göttlichen, oder tatsächlich göttlichen!) Eroberern und weiblichen Eroberten dem literarischen Topos des verführten Dienstmädchens in der europäischen Literatur, über den wir heute berichten. Hier wie da die Inszenierung eines Gewaltverhältnisses, vor allem durch die Hierarchien von Klasse und Kultur definiert, das in der literarischen Bearbeitung zu einer anheimelnden Geschichte zwischen Gleichberechtigten wird. Einer, die das Gewaltverhältnis zwischen Männern und Frauen verschweigt.