das wichtigste
: Streik schreitet voran

Baden-Württembergs Arbeitgeber fordern Rückkehr an Verhandlungstisch. Urabstimmung in Hamburg läuft

STUTTGART ap ■ Am zweiten Streiktag bei den baden-württembergischen Kommunen haben am Dienstag rund 5.000 Beschäftigte ihre Arbeit niedergelegt. Wie die Gewerkschaft Ver.di berichtete, blieben erneut die Müllfahrzeuge in Stuttgart, Mannheim, Ulm, Karlsruhe, Freiburg in ihren Depots.

In Mannheim waren auch die Erzieherinnen im Ausstand. Dort arbeiteten ferner die Mitarbeiter der Kfz-Zulassungsstelle nicht. Mit dem Streik wehrt sich Ver.di gegen die von den Arbeitgebern geforderte Verlängerung der Arbeitszeit von 38,5 auf 40 Stunden in der Woche. Erstmals wurden auch einzelne Straßenmeistereien in den größten Arbeitskampf im öffentlichen Dienst seit 14 Jahren mit einbezogen. Es seien auch Krankenhäuser betroffen. In Hamburg startete für mehrere tausend Beschäftigte bei der Stadtreinigung und Stadtentwässerung die Urabstimmung. Das Ergebnis soll am Freitag vorliegen.

SPD-Fraktionschef Peter Struck äußerte Verständnis für den Arbeitskampf. Es sei das gute Recht der Gewerkschaften, mit den Mitteln des Streiks Ziele zu erreichen. Der kommunale Arbeitgeberverband forderte die Gewerkschaft in Baden-Württemberg zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf. Verbandschef Gerhard Widder deutete Kompromissbereitschaft an: Ziel sei natürlich, eine 40-Stunden-Woche durchzusetzen. Am Tisch könne man aber noch über viele Dinge reden, betonte der Mannheimer Oberbürgermeister.

Zum Auftakt des ersten großen Streiks im öffentlichen Dienst am Montag in Baden-Württemberg hatten 10.000 Beschäftigte die Arbeit niedergelegt.