Weg von Vattenfall

Rekordgewinn und Preiserhöhung: SPD-Abgeordnete fordert Stromkunden zum Wechsel des Versorgers auf

Vattenfall-Kunden sollten sich eine Preiserhöhung des Stromversorgers nicht gefallen lassen, findet die SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Monika Schaal. Angesichts eines Rekordgewinns von 1,9 Milliarden Euro sei der Aufschlag von sechs Prozent, den der Konzern zum 1. Mai beantragt hat, nicht zu rechtfertigen. „Man kann allen Verbraucherinnen und Verbrauchern nur raten, sich nach anderen Stromanbietern umzusehen“, so Schaal.

Im Strompreisvergleich von www.verivox.de liegt Vattenfall mit seinem genehmigungspflichtigen Tarif „Hamburg Classic“ derzeit noch weit vorn – bei einem Zweipersonenhaushalt mit 1.700 Kilowattstunden Jahresverbrauch auf Rang sieben. Mit der Preiserhöhung würde er auf Rang 28 rutschen, vorausgesetzt, andere Anbieter erhöhen ihre Preise nicht. „Hamburg Classic“ wäre dann so teuer wie der Ökotarif „Watt Ihr Spart 1,0“ der Schönauer Stromrebellen.

„Classic“-Strom beziehen alle, die nach der Liberalisierung des Strommarktes nichts unternommen haben, also etwa die Hälfte der rund eine Million ehemaliger HEW-Kunden in Hamburg. Dabei hätten sie per Postkarte zu einem billigeren Vattenfall-Tarif oder einem anderen Anbieter wechseln können.

Vattenfall erklärt einen Teil des Gewinns mit Einsparungen. Im Übrigen seien „die Gewinne von heute die Investitionen von morgen“. In Hamburg wolle man in den nächsten sechs Jahren 2,2 Milliarden Euro investieren. knö