der erste tag
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Eröffnet werden die 56. Internationalen Filmfestspiele heute Abend mit Marc Evans Drama „Snow Cake“. In der britisch-kanadischen Produktion geht es um eine Autistin und einen Mann, der nach einem Autounfall traumatisiert ist; in den Hauptrollen sind Sigourney Weaver und Alan Rickman zu sehen. Auf dem roten Teppich vor dem Berlinale-Palast wird der Festivaldirektor Dieter Kosslick den Regisseur und die beiden Darsteller begrüßen, außerdem wird er die Mitglieder der Internationalen Jury empfangen, unter ihnen die Jurypräsidentin Charlotte Rampling (Foto), den indischen Produzenten Yash Chopra, den Künstler Matthew Barney und die populäre südkoreanische Schauspielerin Lee-Young-ae. Moderator der Veranstaltung wird Heino Ferch sein; aus den Reihen der deutschen Prominenz haben ihr Kommen zugesagt: der Kulturstaatsminister Bernd Neumann, der Regierende Bürgermeister Berlins, Klaus Wowereit, die Schauspielerin Marie Bäumer, der verdiente Kameramann Michael Ballhaus, der Produzent Bernd Eichinger und viele andere mehr. Und wer legt bei der anschließenden Party im Club Adagio auf? Kein Geringerer als taz-Popredakteur Tobias Rapp – gemeinsam mit seinem alten Kumpel Bass-Dee. Adagio wird das bestimmt und glücklicherweise nicht werden.

Auch das Panorama feiert Eröffnung: In einem der Multiplexe des Potsdamer Platzes läuft „Brothers of the Head“, ein Spielfilm von Keith Fulton und Louis Pepe. „Brothers of the Head“ erzählt von einem Brüderpaar, den siamesischen Zwillingen Barry und Tom, die im England der 70er-Jahre den Punk für sich entdecken. Ein Manager, der aus der Freakhaftigkeit der Brüder Profit schlagen will, nimmt sich ihrer an. Sie treten auf, sie provozieren, sie gehen offensiv damit um, dass ihre Körper zusammengewachsen sind – und sie werden über Nacht berühmt. Für das Leben zwischen Drogen, Groupies, Ausbeutung und Selbstverlust finden die beiden Regisseure eindrucksvolle, raue Bilder. Wobei die Metaebene, die sie ihrem Film einziehen, indem sie ihm fake documentary-Elemente beimischen, ein wenig irritiert.

Mehr über die Berlinale gibt es ab heute jeden Tag als Special auf www.taz.de. CN