DER TAG

Bremen verflutet sich

Bremen wird sich trotz Haushaltsnotlage an der Hilfe für die Opfer in den Hochwasserregionen beteiligen. „Bremen ist solidarisch“, sagte Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) gestern im Landtag. „Diese Beträge werden unsere Verschuldung natürlich erhöhen.“ Der Konsolidierungskurs sei dadurch aber nicht gefährdet, weil die Schuldenbremse eine Ausnahme bei Naturkatastrophen vorsehe.

Mehr Friedhofs-Freiheit

Auf Initiative der Grünen soll das Bestattungsrecht in Bremen reformiert und der Friedhofszwang gelockert werden. Ein mit der SPD abgestimmter Gesetzentwurf sieht unter anderem vor, dass Angehörige die Urne für zwei Jahre zu Hause aufbewahren dürfen. Zugelassen werden soll außerdem das Verstreuen der Asche auf einer dafür ausgewiesenen Friedhofsfläche. Auf welchen Flächen außerhalb von Friedhofsmauern das Verstreuen ebenfalls erfolgen könnte, soll nun der Senat prüfen.

Rückläufiger Umsatz

Die Bremer Industrie hat im ersten Drittel 2013 einen geringeren Umsatz erzielt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sei dieser um 6,9 Prozent auf 7,1 Milliarden Euro gesunken, teilt das Statistische Landesamt mit. Danach sind von Januar bis April vor allem die Geschäfte innerhalb Deutschlands stark eingebrochen (minus 13,8 Prozent). Trotz der negativen Entwicklung blieb die Zahl der Beschäftigten nahezu stabil. Die Zahl der Leiharbeiter erfassen die Statistiker jedoch nicht. Für die Sommermonate rechnen die Experten mit einer Belebung. Die Zahl der eingegangen Aufträge erhöhte sich von Januar bis April im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,8 Prozent.

Kanzlerin Claus

Christiane Claus wird neue Kanzlerin der Hochschule Bremen. Die 56-Jährige ist bislang Vizepräsidentin für Personal und Finanzen an der Hochschule Emden/Leer, sie tritt die Nachfolge von Jens Andreas Meinen an, der nach annähernd vier Jahren an die Fachhochschule Münster wechselt. Ferner wird es erstmalig im Land Bremen ein hauptamtliches Konrektorenamt für Organisationsentwicklung und Qualitätsmanagement geben. Über die Besetzung dieser Position, die öffentlich demnächst ausgeschrieben wird, ist noch nicht entschieden.

Blockland-Morde

Mit einer neuen Dokumentation erinnert das Bildungswerk der Bremischen Evangelischen Kirche an die sogenannten „Blockland-Morde“. Ehemalige polnische Zwangsarbeiter hatten im November 1945 im Bremer Blockland auf dem „Hof Kapelle“ eine Bauernfamilie ermordet. Ende der 1960er-Jahre saßen noch drei der verurteilten Täter im Zuchthaus – der einzige Überlebende des Massakers, Wilhelm Hamelmann, setzte sich für ihre Begnadigung ein. Unter dem Titel „Versöhnung im Alleingang“ schildert das Bildungswerk auch die Vorgeschichte der Morde und ihre Folgen. Autor ist Helmut Dachale, der zu dem Thema auch eine Wanderausstellung gestaltet hat.  (taz, epd)