Steve ist Angestellter einer Erdgas fördernden Firma; in ihrem Auftrag sichert er Bohrungsrechte auf den Feldern amerikanischer Farmer. „Sie könnten Millionär werden“ lautet zum Beispiel eines seiner Versprechen. Und er schaut dabei so, als glaube er selbst daran. Wer könnte solchen Aussichten widerstehen? Seine Gegenüber können es in der Regel nicht. In vollendeter Bescheidenheit gibt Steve das Geheimnis seines Erfolgs preis: Er sei selbst auf einer Farm aufgewachsen und habe miterlebt, was bei einer Wirtschaftskrise auf dem Land passiert. Ein Angebot wie das, was seine Firma macht, könnte sich da als Segen erweisen. Das ist der Blickwinkel, aus dem „Promised Land“ die umstrittene Methode des „Fracking“ zunächst thematisiert: nicht als bereits bekannten Umweltskandal, sondern als Rettungsanker für eine schwer von der Krise gebeutelte Gegend. An den damit verbundenen Ökothemen scheint der Film leider nicht sonderlich interessiert, doch „Promised Land“ lohnt allein wegen seiner Einblicke ins provinzielle Amerika, für dessen prekäre Existenz Regisseur Gus Van Sant („My private Idaho“) eine überraschende Affinität zeigt. In 8 Kinos