ANDREAS RÜTTENAUER ÜBER DIE PROTESTE GEGEN SPORTEVENTS IN BRASILIEN
: Drecksverein Fifa

Endlich entlädt sich die Wut über diese miesen Geschäfte einmal in Massendemonstrationen

Gibt es noch irgendjemanden, der die Fifa nicht für eine Mafiaorganisation hält? Nein? Hallo, liebe Fifa-Freunde in der weiten Fußballwelt, wo seid ihr? Es gibt wohl niemanden, der hier die Hand heben würde.

Die Fifa ist ein Drecksverein. Und doch ist die Organisation immer noch in der Lage, ganze Staaten zu erpressen. Sie hat den Fußball so groß gemacht, dass Länder die Ausrichtung einer Weltmeisterschaft als Auszeichnung verstehen. So war es auch in Brasilien. Es wurden Milliarden in irrwitzige Stadionprojekte gesteckt, es wurden Gesetze verabschiedet, die der Fifa steuerfreie Gewinne zusichern, die den Sponsoren besonderen Schutz zuteil werden lassen, die jedes Risiko dem Staat zumuten.

Endlich entlädt sich die Wut der Bevölkerung über diese miesen Geschäfte einmal in Massendemonstrationen. Die Menschen demonstrieren dabei nicht gegen die Fifa – die ist für sie ohnehin indiskutabel. Sie nehmen den Confed Cup, dieses Vorbereitungsturnier zur WM 2014, zum Anlass, um klarzustellen, dass es dem Land nicht guttut, wenn es an eine korrupte Organisation verschachert wird, während überall Schulen geschlossen werden und das Leben in den Ausrichterstädten immer teurer wird.

Die Demonstranten werden das Turnier nicht verhindern können. Sie werden aber ihr Land verändern und verhindern, dass sinnlos und auf Kosten der Bevölkerung in Nationalmarketing investiert wird.

Und vielleicht wird in demokratischen Gesellschaften bald gar nicht mehr mit der Fifa verhandelt. Weltmeisterschaften wären dann nur noch in autokratisch regierten Staaten möglich. Das könnte der Fifa nervige Verhandlungen ersparen. Die internationale Narrenfreiheit der Großkapitalisten von Fifa und IOC scheint jedenfalls endlich bald vorbei zu sein.

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