Hilfe für Solarworld

SONNE Geld aus Katar und ein Schuldenschnitt sollen der Solarfirma aus der Krise helfen. Die Banken machen mit, nun sind die Anleihezeichner dran

BONN dpa | Der schwer angeschlagene Solarmodulhersteller Solarworld will sich mit einem Schuldenschnitt und frischem Geld aus Katar retten. Die dazugehörigen Verträge mit den Banken sind unterzeichnet. Anfang August müssen noch die Gläubiger zweier Anleihen und die Hauptversammlung zustimmen – bei ihnen steht Solarworld mit mehr als 500 Millionen Euro in der Kreide, insgesamt ist der Konzern mit 926 Millionen Euro verschuldet. Firmengründer Frank Asbeck will die Anleihezeichner auf einer Werbetour in den kommenden Wochen von dem Rettungspaket überzeugen. Der Plan sieht vor, dass der Finanzinvestor Qatar Solar, der auch schon an Hochtief und Volkswagen beteiligt ist, mit 35 Millionen Euro direkt einsteigt und Solarworld zusätzlich einen Kredit über 50 Millionen Euro gibt. Asbeck selbst schießt aus seinem Privatvermögen 10 Millionen Euro zu. 55 Prozent der Schulden werden nicht zurückgezahlt, sondern in neue Aktien umgewandelt. Altaktien werden auf 5 Prozent des Unternehmenswertes abgewertet. Mit dem Konzept seien 2014/2015 wieder schwarze Zahlen möglich, so Asbeck. Solarworld beschäftigt 2.600 Mitarbeiter, davon rund 1.700 in Deutschland. In Spitzenzeiten waren es insgesamt 3.500. Offiziell ist kein weiterer Personalabbau geplant.