Gegen Lohndumping

Kirchen und Wohlfahrtsverbände zahlen immer schlechter für soziale Arbeit. Gestern protestierten Beschäftigte

Bremen taz ■ „Die Kirche ist nicht sozialer als andere Arbeitgeber. Wir arbeiten mehr für das gleiche Geld“, urteilt eine Beschäftigte von Diako, Krankenhaus in evangelischer Trägerschaft. Bei der Diakonie, die sich schon lange vom BAT-Niveau abgekoppelt hat, stehen erneut Streichungen an. Gegen Lohnkürzungen und verschlechterte Arbeitsbedingungen demonstrierten gestern bundesweit Beschäftigte aus sozialen und Pflege-Einrichtungen der Kirchen und Wohlfahrtsverbände. In Bremen zogen AltenpflegerInnen, SozialarbeiterInnen, Krankenschwestern und Heilpädagoginnen durch die City.

„Die Pflegesätze werden gekürzt, dadurch stehen die freien Träger unter Druck“, sagt Uwe Schmidt, Sekretär bei Ver.di Bremen. „Es ist ein Trend, Lohnnebenkosten zu reduzieren und Beschäftigte nicht beim Träger selbst anzustellen, sondern bei eigens gegründeten Zeitarbeitsfirmen.“ Vorgemacht haben es die Arbeiterwohlfahrt und die Bremer Heimstiftung.

Mit der Stiftung Friedehorst, der Diakonischen Behindertenhilfe in Lilienthal und dem Diakonischen Werk Bremerhaven zogen kirchliche Arbeitgeber nach. Wer nach dem Auslaufen seines Vertrags beim Träger von der Tochterfirma weiterbeschäftigt wird, muss mit bis zu 30 Prozent weniger Lohn rechnen. „Die Beschäftigten kommunaler Träger haben wir auch eingeladen“, sagt Schmidt. „Dort sind die Bedingungen kaum besser.“ abe