Leuchtende Investorenaugen

MITTE ALTONA Mit Lärmschutz sieht es schlecht aus, gibt der Senat zu. Zu viele Gebäude, zu wenig Grün

„Der Senat tut so, als würde sich das Lärmproblem von selbst lösen. Das ist Quatsch“

HEIKE SUDMANN, DIE LINKE

Die geplante Bebauung der Neuen Mitte Altona bleibt weiterhin heftig umstritten: In einer Stellungnahme der bezirklichen Stadtplanungsabteilung Altona werden die Pläne der Stadtentwicklungsbehörde kritisiert. „Viele und hohe Gebäude und wenige Freiflächen versprechen höchste Grundstückspreise und Gewinne. Da bekommen Investoren leuchtende Augen“, kommentierte am Donnerstag Heike Sudmann, stadtentwicklungspolitische Sprecherin der Linksfraktion in der Bürgerschaft: „Die zukünftigen BewohnerInnen dagegen sollen mit Bahnlärm und fehlenden Grün- und Spielflächen leben. Diese Planung muss geändert werden.“

In seiner Antwort auf die eine Große Anfrage der Linken räumt der Senat ein, dass die Knackpunkte bei der Neuen Mitte Altona weiterhin offen sind. So gibt es bis heute keine Lösung des Bahnlärm-Problems: „Die Deutsche Bahn ist nicht zu zusätzlichen Lärmschutzmaßnahmen verpflichtet, solange sie keine wesentlichen Änderungen an den bestehenden Gleisanlagen durchführt“, so die Senatsauskunft. Würde der Bahnhof Altona aber nicht an den Diebsteich verlagert, bestünde für die Wohnungen im ersten Bauareal an der Harkortstraße somit kein Anspruch auf Lärmschutz: „Der Senat tut so, als würde sich das Lärmproblem von selbst lösen. Das ist Quatsch, denn der Senat hat nichts in der Hand, um die Bahn unter Druck zu setzen“, sagt Sudmann.

In der Neuen Mitte Altona sollen zwischen dem jetzigen Bahnhof und der Stresemannstraße bis zu 3.600 Wohnungen entstehen. Wenn der Bahnhof erhalten bliebe, wäre an der Harkortstraße für etwa die Hälfte Platz.  SMV