Postbank und Allianz machen wieder Profit

BILANZ Beide Finanzkonzerne wollen 2010 die Krise hinter sich lassen. „Leichtere Produkte“ bei Postbank

BERLIN taz | Die Postbank und der Allianzkonzern haben die Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise offenbar verdaut und blicken optimistisch in das gerade begonnene Geschäftsjahr. Beide Unternehmen legten am Donnerstag die Zahlen für 2009 vor, das sie nach milliardenschweren Verlusten im Vorjahr wieder mit Gewinn abschlossen. Während die Allianz allerdings, befreit von der früheren Tochter Dresdner Bank, einen satten Jahresüberschuss von 4,3 Milliarden Euro vermeldete, rutschte die Postbank mit einem Konzerngewinn von 76 Millionen gerade so eben in die Gewinnzone.

Die schwarzen Zahlen der Postbank waren dann tatsächlich auch einem steuerlichen Effekt geschuldet, das Vorsteuerergebnis lag tatsächlich mit 398 Millionen Euro im Minus. Unter anderem begründet dies das Institut mit knapp 300 Millionen Euro Belastungen durch die Finanzkrise, wie zum Beispiel die Neubewertung der noch immer gehaltenen Kreditverbriefungen. Auch die Risikovorsorge wurde um über 300 Millionen Euro erhöht. Die Postbank geht davon aus, dass sie 2010 auch das Vorsteuerergebnis wieder in die Gewinnzone bringen wird. Dabei will sie mit „leichteren“ Finanzprodukten vor allem wieder das Privatkundengeschäft stärken.

Von so einem Trend zur konservativen Geldanlage profitierte auch die Allianz. Die Lebensversicherung habe in der Krise „eine Bestätigung erfahren wie wenige andere Produkte“, sagte Vorstandsvorsitzender Michael Diekmann. Der Betriebsgewinn im Segment Lebens- und Krankenversicherung verdoppelte sich auf 2,8 Milliarden Euro. Auch das Fondsgeschäft legte vor allem dank der US-Tochter Pimco zu. Die Summe des von der Allianz verwalteten Vermögens stieg um ein Drittel auf den Rekordwert von 926 Milliarden Euro. 2010 will die Allianz wieder einen ähnlichen Gewinn wie im Vorjahr erzielen. Stephan Kosch