Keine Militär-WM

CDU-Innenpolitiker Kruse will Bundeswehr bei der WM nur bei verschärfter Sicherheitslage. Land bleibt hart

DÜSSELDORF taz ■ Der innenpolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Düsseldorfer Landtag, Theo Kruse hält Überlegungen, Bundeswehrsoldaten während der Fußball-Weltmeisterschaft für polizeiliche Aufgaben einzusetzen, im Ausnahmefall für sinnvoll. Bei einer Veränderung der internationalen Sicherheitslage innerhalb der nächsten Monate müsse man darüber nachdenken, ob die Bundeswehr zum Schutz von Objekten eingesetzt werden könne, sagte Kruse gestern zur taz. „Synagogen oder internationale Botschaften könnten zum Ziel von Terror-Anschlägen werden.“ Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatte den Einsatz unter der Woche gefordert.

„Die Polizei in NRW stößt schon jetzt an ihre personelle Grenzen“, so Kruse. Sportveranstaltungen und Militär sollten dennoch getrennt werden. „Wir wollen keine Bilder von Soldaten wie bei den olympischen Spielen 1980 in Moskau“, so Kruse. „Ich unterstütze Landesinnenminister Ingo Wolf in seiner Grundaussage.“

NRW-Innenminister Ingo Wolf (FDP) hatte am Donnerstag noch einmal seine Haltung bekräftigt, dass die Bundeswehr bei der WM keine Polizeiaufgaben übernehmen solle. „Wir wollen keine Soldaten an Stadien und keine Panzer an Bahnhöfen.“ Der Einsatz der Bundeswehr sei nur als „Ultima Ratio“ denkbar. Wenn es um Fragen der ABC-Abwehr gehe, dann müsse man die Bundeswehr „sozusagen in der Hinterhand haben“, so Wolf. Die Überlegungen im Bund hätten an den Aussagen nichts geändert, hieß es gestern aus dem Innenministerium. „Wir lehnen die Pläne entschieden ab“, so Ministeriumssprecher Wolfgang Beus. Auch der gestern von Schäuble eingebrachte Vorschlag zum Einsatz der Bundeswehr in den Bereichen der Bundespolizei sei mit NRW nicht machbar. HOP