Schnell ins Konzert

Alte Helden sind so einige in und um Bremen herum zu Gast in den nächsten Tagen. Heute Abend zum Beispiel lädt Ska-Altmeister Mark Foggo zum Tanz ein. Der Niederländer stand einst der semilegendären Band Mr. Review vor und weiß, wie man jamaikanische Offbeats spielt. Nachzuhören ab 21 Uhr in der Lila Eule. Wer keinen Ska mag, geht eben auf die Treue, wo heute der letzte Abend des Bootrock-Festivals stattfindet.

Am Sonntagabend gibt es ein Wiedersehen mit Hannes Wader, einem Mann, den man den meisten taz-Lesern nicht vorstellen muss. Für die Jungen: das ist so in etwa die deutschsprachige Entsprechung zu Billy Bragg – allerdings ganz ohne Punk-Biografie. Der Mann gastiert ab 21 Uhr in der Worpsweder Music Hall.

Auf den Auftritt von Tocotronic am Mittwoch im Schlachthof weisen wir noch anderer Stelle hin. Am Donnerstag ist mit Pat Metheny eine veritable Legende des modernen Jazz in der Stadt –wobei die Frage nicht so einfach zu beantworten ist, ob er eigentlich allein kommt. Neben den üblichen, für solche Zwecke benötigten Bühnenarbeitern ist nämlich das Orkestrion auf der Bühne, das zwar eine Maschine ist, aber unter menschlicher Anleitung gewissermaßen eigenständig improvisieren kann. Komplizierte Sache, nicht nur mechanisch. Wer dabei zusehen will und noch kein Ticket hat, sollte sich beeilen. Metheny und sein Höllenapparat treten am Mittwoch um 20 Uhr in der Glocke auf.

Am Freitag werden Woodstock-Gefühle wach, wenn Ten Years After die geweihten Bretter der Bühne in der Worpsweder Music Hall betreten. 1969 gehörte die Band zu den Formationen, die auf dem legendären Festival auftraten. Während der Gitarrenhexer Alvin Lee zuletzt als Solist in Erscheinung trat, sind seine alten Bandkollegen Leo Lyons (Bass), Chick Churchill (Keyboard) und Ric Lee (Schlagzeug) immer noch unter dem alten Banner „Ten Years After“ vereint. Mit dem vergleichsweise blutjungen Joe Gooch an der Gitarre spielen sie weiter die bewährte Mischung aus Blues und Rock.

Andreas Schnell