Wer gelb trägt, wird notiert

UMWELTZONE In Hannover will ein Naturschutzverband Autos ohne die strengste Abgasplakette melden. Stadt hatte Milde gegen Verstöße angekündigt

Die Umweltschützer setzen auf die Zusicherung, dass Wiederholungstäter bestraft werden

Im Streit um bessere Luft für Hannover wollen Umweltschützer von heute an alle Autofahrer ohne grüne Plakette der Stadt melden. „Wir werden von Montag an kontrollieren, wie die Vorschriften der Umweltzone eingehalten werden“, kündigte am Wochenende der Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, Jürgen Resch, an.

Nach langen Streitereien ist zwar klar, dass Autos mit gelber Plakette von Montag an endgültig nicht mehr in der City in Hannover fahren dürfen (taz berichtete). Die Stadt Hannover will aber dennoch bei Verstößen vorerst mehrere Monate keine Bußgelder verhängen und auch sonst großzügig Ausnahmen machen – beispielsweise wenn Betroffene sich eine Nachrüstung ihres Dieselautos finanziell nicht leisten können.

Die Umweltschützer setzen allerdings auf die Zusicherung, dass Wiederholungstäter bestraft werden. „Wenn wir feststellen, dass die Stadt kein Interesse daran hat, Verstöße zu verfolgen, werden wir ein neues Urteil erwirken“, sagte Resch.

Die Deutsche Umwelthilfe hatte vier Bürger unterstützt, die gegen den Versuch von Niedersachsens Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) klagten, die schärfste Stufe der hannoverschen Umweltzone zu stoppen. Sander erlitt vor Gericht eine Niederlage.  (dpa)