der fünfte tag
:

Der britische Charakterdarsteller Ian McKellen hat am Samstag den Goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk erhalten. Und kein Geringerer als der US-amerikanische Schriftsteller Armistead Maupin, Autor der grandiosen „Stadtgeschichten“, hielt die Laudatio. Damit verwundert es nicht, dass der Gepriesene und Geehrte schwul ist. Ja, er war einer der ersten international bekannten Schauspieler, der sich schon Anfang der 80er-Jahre outete. Vor allem mit der Verkörperung des Zauberers Gandalf in der „Herr der Ringe“-Trilogie erlangte McKellen Weltruhm. „Ich weiß noch immer nicht, warum ich dafür engagiert wurde“, sagte McKellen. „Wahrscheinlich war ich billig, und Sean Connery und Anthony Hopkins waren nicht verfügbar“, witzelte er. „Den damit zusammen hängenden Ruhm genieße ich sehr.“

Ein ebenfalls heißes Eisen wird heute im Arsenal angepackt. Um 12 Uhr gibt es dort eine Panel-Diskussion zur Bilderpolitik in Israel und Palästina. Auf dem Podium sitzt natürlich Amos Gitai, dessen große Video Installation „News from House/News from Home“ in den Kunst-Werken das Schicksal eines palästinensischen Hauses und dessen Bewohner in Jerusalem behandelt. Neben ihm sind Jean-Michel Frodon, der Chefredakteur der Cahiers du Cinéma, Ronny Loewy, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Filmmuseum, Irit Rogoff, Professorin für Visuelle Kultur an der Goldsmith University in London, und Thomas Krüger, der Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, vertreten. Die Moderation übernimmt Anselm Franke von den Kunst-Werken.

Der von ihm produzierte Oskar-Roehler-Film „Elementarteilchen“ hat das Berlinale-Publikum gespalten, jetzt kündigte Produzent Bernd Eichinger sein nächstes Projekt an: Er will die Geschichte der Roten Armee Fraktion verfilmen. „Der Baader-Meinhof-Komplex“ basiere auf dem gleichnamigen Bestseller des heutigen Spiegel-Chefredakteurs Stefan Aust, erklärte Eichinger am Samstag. Eichinger und Aust werden das Drehbuch gemeinsam entwickeln. Vom „Untergang“ zum Deutschen Herbst – vor Eichinger ist keine schwarze Stunde der deutschen Geschichte sicher. Was wohl als Nächstes kommt? Besser nicht drüber nachdenken.