Neuer Lebensraum

ALL Haben wir doch noch eine Erde im Kofferraum? Forscher entdecken drei bewohnbare Planeten

PARIS afp | Im Sternbild Skorpion haben Wissenschaftler gleich drei Planeten in einem Sonnensystem entdeckt, auf denen potenziell Leben möglich ist. Auf den drei „Super-Erden“ könnten die Bedingungen für flüssiges Wasser gegeben sein, teilte die Europäische Südsternwarte (ESO) am Dienstag mit. Von Lebewesen haben die Astronomen jedoch keine Spur.

Rund um den Stern Gliese 667C, der etwa ein Drittel der Masse unserer Sonne hat, fand das Wissenschaftlerteam mindestens fünf Planeten. Zwei weitere werden dort noch vermutet.

Das System besteht insbesondere aus den drei „Super-Erden“, die massereicher als unsere Erde, aber masseärmer als die Planeten-Giganten Uranus oder Neptun und „wahrscheinlich felsig“ sind. Sie befinden sich in der Zone um den Stern, in der potenziell Leben möglich ist.

Alle drei Planeten haben laut ESO „wahrscheinlich immer dieselbe Seite ihrer Sonne zugewandt“, so dass es auf der einen Seite ständig hell und auf der anderen ständig dunkel ist.

Das System, zu dem Gliese 667C gehört, ist von Wissenschaftlern schon umfassend untersucht worden. Es liegt mit einer Distanz von 22 Lichtjahren nicht nur in vergleichsweise unmittelbarer Nähe zu unserem Sonnensystem, sondern ist diesem auch erstaunlich ähnlich. Es war daher ein Kandidat für die Suche nach potenziell bewohnbaren Planeten.

Die Wissenschaftler hoben nun hervor, ihre Ergebnisse hätten gezeigt, dass es reiche, einen Stern zu beobachten, um mehrere potenziell bewohnbare Planeten zu finden, statt bei zehn verschiedenen Sternen danach zu suchen.

Zu ihren Erkenntnissen kamen die Wissenschaftler aufgrund neuer Beobachtungen sowie durch die Auswertung bereits vorhandener Daten des HARPS-Instruments am 3,6-Meter-Teleskop der ESO in Chile. An der Studie waren auch Wissenschaftler vom Göttinger Institut für Astrophysik, von der Technischen Universität Dresden und vom Potsdamer Leibniz-Institut für Astrophysik beteiligt.