WAS MACHEN EIGENTLICH...… verliebte Schwäne?
: In die Fänge der S-Bahn geraten

Woher das Schwanenpaar kam und wohin es wollte – das können Bahnbeamte und Polizei nicht mehr erforschen, und vermutlich hält dies auch niemand für der Mühe wert. Sicher ist: Jetzt ist das Pärchen tot.

Ausgerechnet Bahngleise hatten sich die beiden Schwäne gestern gegen 11 Uhr morgens als Zwischenstopp auf ihrer Reise gewählt. Es passierte, was passieren musste: Nahe dem S-Bahnhof Bellevue wurden die Tiere von einer S-Bahn angefahren und verletzt. Eines der beiden so schwer, dass es rasch elend auf dem Gleis verendete. Sein Partner ließ sich nun – verständlicherweise verwirrt und schockiert über das grausige Ereignis – auf einem anderen nahen S-Bahn-Gleis nieder.

Dort saß der Schwan verstört herum. Selbst Bahnbeamte konnten ihn nicht vertreiben. Die Folge: Der Zugverkehr stand still. Ungeduldige S-Bahn-Passagiere bekamen deswegen eine kuriose Durchsage zu hören: „Die Abfahrtszeit der S-Bahn verzögert sich aufgrund eines Schwans am Gleis.“ Der Fernverkehr war nicht betroffen.

Nach 15 Minuten gelang es den Bahnbeamten schließlich, den blutenden Schwan vom Gleis zu verscheuchen. Doch kurz danach wurde seine Reise endgültig beendet: Ein Beamter der Bundespolizei erlegte den Vogel mit einem einzigen gezielten Schuss. Immerhin wurde dadurch sichergestellt: Keine weiteren Leiden für den Schwan. Und: Keine Trauer mehr um seinen verlorenen Partner – denn eine Schwanenbeziehung hält oft das ganze Leben lang. AE

FOTO: REUTERS