KOMMENTAR: JAN KAHLCKE ÜBER MINDERJÄHRIGE FLÜCHTLINGE
: Verkauft Drogen, Flüchtlinge!

Mit 18 fliegen sie raus – egal, ob Kindersoldaten, Katastrophen-Opfer oder Kriegswaisen

Die Perspektive von minderjährigen Flüchtlingen in Deutschland ist einfach: Es gibt keine. Bis sie 18 Jahre alt sind, vegetieren sie in heruntergekommenen Sammelunterkünften, wo sie unter sich bleiben – von den Behörden widerwillig geduldet, weil internationale Abkommen das so verlangen. Dann fliegen sie einfach raus – in ihr Herkunftsland, oder in irgendein anderes, das sich zur „Rücknahme“ bereit erklärt. Ganz egal, ob sie desertierte Kindersoldaten sind, Opfer von Katastrophen oder Bürgerkriegswaisen.

Kinder können fast nie die staatliche Verfolgung nachweisen, die einen Asylanspruch begründen würde. Deutschland verweigert ihnen, im Widerspruch zur UN-Kinderrechtskonvention, sogar schon, wenn sie 16 sind, rechtlichen Beistand. Und viele werden von den deutschen Ausländerbehörden als erstes älter „gemacht“, als sie sind – in Hamburg trifft das jeden zweiten.

So lange sich an diesen unmenschlichen Verfahren nichts ändert, kann man minderjährigen Flüchtlingen eigentlich nur raten: Verkauft Drogen! Nutzt die paar Jahre in Deutschland, um wenigstens ein bisschen Geld beiseite zu legen – bei eurer Rückkehr werdet ihr’s brauchen. Und „ehrlich“ arbeiten? Dürft ihr nicht. Deutsch lernen? Zeitverschwendung. Denn, siehe oben: Ihr habt hier keine Perspektive.

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