Holocaust-Leugner Zündel auf freiem Fuß

HAMBURG taz | Der Holocaustleugner Ernst Zündel ist frei. Am Montagmorgen konnte der 70-Jährige die Mannheimer Justizvollzugsanstalt verlassen. Vor den Toren erwarteten ihn Freunde aus der rechtsextremen Szene, darunter die Holocaustleugnerin Ursula Haverbeck. Im Jahr 2007 hatte das Landgericht Mannheim Zündel wegen Volksverhetzung zu fünf Jahren Haft verurteilt.

Von Kanada und den USA aus hatte der in Deutschland Geborene über seine Internetseite und seinen „Germania-Rundbriefen“ den Holocaust geleugnet. Bereits seit seiner Auslieferung aus Kanada im März 2005 saß er in Haft. Während des Verfahrens gegen Zündel leugnete auch seine Anwältin Sylvia Stolz den Massenmord an den Juden. Im Gerichtssaal zeigte sie zudem den Hitler-Gruß. Dafür wurde sie 2008 zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Die „Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene“ kümmerte sich um beide Inhaftierte. AS