„Wir sind keine Missionare!“

FESTIVAL In Sandstedt-Offenwarden rocken am Wochenende 18 Bands für die Rechte von Tieren

■ 43, ist Musiker, erster Vorsitzender des Vereins „Tierrechtsbund Aktiv“ und veranstaltet das Festival.

taz: Herr Zemke, Rock und Tierschutz, wie passt das zusammen?

Andreas Zemke: Ich mache seit über 30 Jahren Musik und nach meiner Erfahrung sind Rockleute sehr tierschutzbewusst. Ich komme aus dem Metal-Bereich. Auch gerade diejenigen, die nach Wacken fahren, habe ich als sehr tierrechtsbewusst erlebt. Viele von ihnen sind auch Vegetarier oder Veganer.

Woher kam die Idee zum eigenen Festival?

Viele der Musiker, die mich kannten und um meine Arbeit im „Tierrechtsbund Aktiv“ wussten, haben mich angesprochen. Wir hatten dieses Jahr um die 500 Bandanfragen. Sogar aus Spanien kam eine. „Major Arcana“ heißt die Band. Neben ihr haben wir dieses Jahr noch 17 weitere Bands, zwei mehr als im vergangenen Jahr.

Geht es um Einnahmen für den Tierschutz oder darum, Aufklärungsarbeit zu leisten?

Es werden knapp zehn Vereine mit Infozelten vertreten sein. Ein Kino haben wir auch. Ich erlebe die Festivalbesucher immer wieder als äußerst interessiert. Andere kommen einfach nur, um gemütlich ein Bierchen zu trinken. Das ist natürlich auch okay. Wir sind keine Missionare! Wir wollen mit Spaß und Freude einen guten Zweck erfüllen.

Und die Einnahmen?

Alle Einnahmen kommen dem Verein zugute. Das Festival stellt für uns eine wichtige Finanzierungsquelle dar. Unser Plan ist es, die Ausgaben des Vereins durch dieses ein Mal im Jahr stattfindende Event decken zu können. Dann müssten unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter für den Verein nicht ständig in die Privat-Tasche greifen und die Unabhängigkeit unserer TV-Beiträge, die mittlerweile fast bundesweit in offenen Kanälen ausgestrahlt werden, wäre gesichert.

 Interview: MERLE BOPPERT

„Rock for Animal Rights“-Festival, 28.-29. 6., Deichstr., Sandstedt-Offenwarden, Fr ab 13, Sa ab 11 Uhr