Gutachten zur Umweltzone wird nachbearbeitet

VERKEHR Behörde will für Umweltzonen-Entscheidung differenziertes Gutachten abwarten

Die Entscheidung über eine Umweltzone, die schmutzigen Verkehr aus der Stadt heraushalten soll, könnte im April fallen. Die Umweltbehörde hofft, dass ihr dann die nachbearbeitete Fassung eines Gutachtens vorliegt, das klären soll, ob entsprechende Auflagen sinnvoll wären.

Die Behörde dementierte einen Bericht der Tageszeitung Die Welt, die am Dienstag unter Berufung auf nicht näher genannte Senatskreise berichtet hatte, die Umweltzone sei bereits vom Tisch. Eine entsprechende Entscheidung falle in den nächsten Tagen. Behördensprecher Enno Isermann sagte dagegen, es sei nichts entschieden. „Es gibt keine Entscheidung oder Vorfestlegung“, versicherte auch GAL-Fraktionssprecher Jan Dube.

GAL und CDU haben in ihrem Koalitionsvertrag das Ziel niedergelegt, nur schadstoffarme Lastwagen, Taxen, Busse und Transporter in bestimmte Bereiche der Stadt fahren zu lassen. Wie Isermann bestätigte, ist ein Vorentwurf des Gutachtens zur Umweltzone in der Behörde vorgestellt worden. „Das Gutachten macht keine eindeutige Aussage, ob eine Umweltzone sinnvoll wäre oder nicht“, sagte Isermann. Der Gutachter sei beauftragt worden, seine Expertise mit neuen Berechnungsmethoden des Umweltbundesamtes zu vertiefen, die unterschiedliche Verkehrslagen berücksichtigten. „Wir hoffen, dass wir auf diese Weise differenziertere Ergebnisse erhalten“, sagte Isermann.

Die Behörde interessiert vor allem, wie sich eine Umweltzone auf die Belastung mit Feinstaub und Stickoxiden (NOx) auswirken würden. Wie eine kleine Anfrage des CDU-Abgeordneten Klaus-Peter Hesse ergab, sind in Hamburg Feinstaubgrenzwerte zuletzt 2006 überschritten worden. Vom Stickstoffdioxid wurde an vier Straßen im Jahresmittel in den vergangenen vier Jahren stets viel zu viel gemessen.

„Wenn sich im Gutachten abzeichnet, was in der Anfrage anklingt, denke ich nicht, dass eine Umweltzone sinnvoll ist“, sagte Hesse. Viel besser sei es, Busse und Bahnen zu stärken und Fahrradverkehr attraktiver zu machen. GERNOT KNÖDLER