Windpark-Diskussion

HEMELINGEN Noch immer sorgt der längst beschlossene Bau von Windrädern für Unruhe

Der Grüne Kai Hofmann zerriss einen CDU-Antrag in der Luft.

Es flogen die Fetzen im Hemelinger Beirat: Der Grüne Kai Hofmann zerriss einen CDU-Antrag wortwörtlich in der Luft. Eine SPD-Frau quittierte das Papier mit den Worten: „Ich gehe gleich.“ Die CDU hatte beantragt, nach geeigneteren Standorten für die in der Mahndorfer Marsch geplanten Windkraftanlagen zu suchen. Die sind aber längst beschlossene Sache, deshalb sollte es laut Tagesordnung nur noch um die notwendigen Ausgleichsmaßnahmen gehen.

Hemelinger CDU, FDP und Teile der Zuschauer schienen sich nur schwer mit dem Bau der fünf Windräder abfinden zu können. Wieder und wieder musste Ortsamtsleiter Ullrich Höft auf die Tagesordnung verweisen, um die Diskussion auf das „Wie“ und weg vom „Ob“ zu lenken.

Aber auch am „Wie“ hapert es: Dirk Quednau von der Bremer Windenergiefirma WPD, stellte gleich drei Maßnahmen zum landschaftlichen Ausgleich vor – die sich allesamt als nicht umsetzbar erwiesen. So gleichen nach Einschätzung des Umweltressorts weder die Anlage einer gut 20.000 Quadratmeter großen Grünfläche noch die Errichtung eines Informationslehrpfades die ökologischen Nachteile des Windparkbaus ausreichend aus. Die vorgesehene Verlegung von Erdkabeln, um die Strommasten zu ersetzen, ist technisch nicht umsetzbar.

Immerhin scheint das Problem Schattenwurf und Lärmbelastung gelöst zu sein: Alle Windräder, die länger als 30 Minuten pro Tag Schatten auf ein Wohnhaus werfen, werden mit einer Software ausgestattet, die die Anlage rechtzeitig ausschaltet. Eine zu hohe Lärmbelastung ist nach Angabe von WPD durch die Windräder nicht gegeben: Am Tag seien die Geräusche kaum wahrnehmbar und nachts lägen sie unterhalb des Grenzwertes von 40 Dezibel. Das entspricht exakt der Lautstärke beim Zerreißen eines Blattes Papier. EZE