Von LALON SANDER (Recherche) und Ulrike Dores und Pascal Sobotta (Grafik)

Die Briten: GCHQ

In Großbritannien ist das Government Communications Headquarters (GCHQ) mit Hauptsitz in Cheltenham und 5.500 Mitarbeitern der für Ver- und Entschlüsselung und Telekommunikation zuständige Geheimdienst. Die Ursprünge des GCHQ liegen im Ersten Weltkrieg. Vor allem im Zweiten Weltkrieg spielten die Entschlüsselungstechniken, die dort entwickelt und angewandt wurden, eine große Rolle: Die damalige Vorgängerorganisation knackte damals die Verschlüsselungstechniken von Nazideutschland.

Heute ist das GCHQ vor allem mit der Erfassung und Auswertung von Daten und mit anderen technischen Spionagemethoden befasst. Schon wenige Tage vor der Enthüllung des breit angelegten Überwachungsprogramms „Tempora“, brachte die britische Tageszeitung Guardian den Geheimdienst in Erklärungsnot. Demnach hatte das GCHQ bei zwei G-20-Treffen ranghohe Delegierte ausspioniert, indem es Smartphones gezielt hackte und die Diplomaten in eigens für die Spionage eingerichtete Internetcafés lotste.