Von LALON SANDER (Recherche) und Ulrike Dores und Pascal Sobotta (Grafik)

Die USA: NSA

Im Mittelpunkt des von dem IT-Spezialisten Edward Snowden aufgedeckten US-Überwachungsskandals steht die National Security Agency (NSA) mit Sitz in Fort Meade, Maryland. Der Geheimdienst wurde Anfang der 50er Jahre gegründet und horchte im Kalten Krieg die Sowjetunion aus.

Heute konzentriert sich die Behörde, geschützt von Elektrozäunen und bewaffneten Wachen, auf die Abwehr terroristischer Gefahren. Mit ihren Rechenzentren filtert und sammelt sie riesige Mengen an Daten. Insgesamt arbeiten derzeit zwischen 30.000 und 40.000 Menschen für die NSA. Innerhalb der Agentur soll es Recherchen der Zeitschriften Wired und Foreign Policy zufolge eine noch geheimere Abteilung mit dem Namen „Tailored Access Operations“ geben, die in ausländische Computernetzwerke eindringt. Laut Wired war es diese Abteilung die den Computervirus Stuxnet entwickelte, der iranische Atomanlagen zum Ziel hatte. Foreign Policy berichtet, dass sie sich seit 15 Jahren in chinesische Computernetzwerke einhackt. Während die NSA laut Gesetz ohne Gerichtsbeschluss nur die Kommunikation von Ausländern abhören darf, ist es immer wieder vorgekommen, dass auch US-Bürger überwacht wurden.

Seit 2005 wird die NSA von General Keith Alexander geführt. In den geleakten Dokumenten wird er mit folgenden Worten zitiert: „Warum können wir nicht alle Signale zu jeder Zeit sammeln?“ Im Jahr 2014 will Alexander in den Ruhestand gehen.