„Wir erwarten klare Worte“

NACHHALTIGKEIT Umweltminister Peter Altmaier bei der Umweltinitiative der Hamburger Wirtschaft

69, hat 1984 die Umweltinitiative BAUM gegründet und ist seit 2003 deren Vorsitzender  Foto: BAUM

taz: Herr Gege, was wollen Hamburger Unternehmer von Umweltminister Peter Altmaier in Sachen Nachhaltigkeit lernen?

Maximilian Gege: Wir wollen Genaueres erfahren über die Chancen, die die Energiewende bietet. Wer erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Klimaschutz will, braucht dazu die Wirtschaft. Da erwarten wir klare Worte.

Welche Chancen sehen Sie da gerade für einen Stadtstaat wie Hamburg?

Speziell eine große Stadt wie Hamburg hat Unmengen von öffentlichen Gebäuden: Behörden, Schulen, Schwimmbäder und anderes. Dazu kommen 120.000 Betriebe und 800.000 Haushalte – überall dort kann durch höhere Energieeffizienz und Gebäudesanierung sehr viel Energie eingespart werden. Das senkt den C02-Ausstoß und schont den Geldbeutel. Da mehr zu tun, wäre ein riesiges Wirtschaftsprogramm, das Wachstum und Arbeitsplätze sichern würde.

Also Ökonomie durch Ökologie?

Genau: Schwarze Zahlen schreiben durch grünes Wachstum.

Das ist auch Schwerpunkt der neuen BAUM-Studie „Intelligent Cities“, die Sie dem Minister überreichen wollen?

Ja. Wir haben errechnet, dass eine Metropole wie Hamburg durch eine effektive Klimaschutzpolitik bis zu 1,3 Milliarden Euro pro Jahr einsparen könnte. Die Investitionen in dieses umfassende Programm würden sich in fünf, sechs Jahren amortisieren.

Diese Studie sollten Sie auch Bürgermeister Olaf Scholz zur Lektüre geben.

Würden wir auch gerne machen. Diese Studie hat für Hamburg enorme Bedeutung. Wir hatten Scholz um ein Vorwort gebeten, das klappte aber nicht. Vielleicht wird es was in der zweiten Auflage.

Klingt, als könnten Altmaier und Scholz eher was von BAUM lernen als umgekehrt.

Ich denke, das sollte ein gegenseitiger Lernprozess sein. Hauptsache, wir nutzen endlich die herausragenden Einsparpotenziale.  INTERVIEW: SMV

Umweltminister Peter Altmaier beim Bundesdeutschen Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management (BAUM): 14 Uhr, Osterstraße 58