das wichtigste
: Täglich mehr Streikende

33.000 Beschäftigte setzten Streik im öffentlichen Dienst fort. Annäherung der Tarifparteien nicht in Sicht

BERLIN rtr/dpa ■ Die Zahl der Streikteilnehmer im öffentlichen Dienst ist gestern erneut gestiegen. Rund 33.000 Beschäftigte aus Ländern und Kommunen traten in den Ausstand, wie die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di berichtete. Die Streikschwerpunkte lagen weiterhin in den Bereichen der Universitätskliniken und der Straßenmeistereien sowie bei der Müllabfuhr. In Baden-Württemberg, einem Schwerpunkt der Streiks, verweigerten 12.000 Angestellte die Arbeit, teilte Ver.di mit. Dort sei in vier weiteren Städten die Verwaltung lahm gelegt worden.

In Niedersachsen hätten die Beschäftigten mehrerer Krankenhäuser erstmals die Arbeit niedergelegt. Kundgebungen habe es unter anderem in Hannover, Braunschweig, Regensburg, Karlsruhe und Singen gegeben. Zum ersten Mal schlossen sich auch Angestellte in Thüringen dem Streik an. Dagegen kehrten die Streikenden in Schleswig-Holstein nach ihren Warnstreiks am Mittwoch an ihre Arbeitsplätze zurück.

Die Arbeitnehmer wollen mit dem größten Streik im öffentlichen Dienst seit 14 Jahren verhindern, dass die Wochenarbeitszeit in Westdeutschland von 38,5 auf 40 Stunden angehoben wird. Eine Annäherung zwischen den Tarifparteien zeichnete sich gestern nicht ab. Für Montag ist ein Treffen der Gewerkschaftsspitze mit Arbeitgebervertretern geplant.

Ver.di-Verhandlungsführer Kurt Martin kritisierte, dass einzelne Ministerpräsidenten öffentlich Kompromissvorschläge machten, die offenbar noch nicht beim Verhandlungsführer der Länder, Niedersachsens Finanzminister Hartmut Möllring, angekommen seien. „Die Vorschläge gehören an den Verhandlungstisch“, so Martin.