Uni-Radstation vor dem Ende

VERKEHR Parkhaus und Werkstatt rechnen sich nicht mehr. Hochschulverwaltung möchte Kindergarten

Der Fahrradstation auf dem Universitätsgelände droht das Aus. Nach Veränderungen bei der Arbeitsmarktförderung trägt sich das Projekt nicht mehr. Ein zusätzliches Café, das der Projektträger „einfal“ vorgeschlagen hat, lehnt die Hochschulverwaltung ab. Sie möchte in den Räumen der Selbsthilfewerkstatt einen Kindergarten einrichten.

Die Fahrradstation auf dem Campus besteht aus einem Fahrradparkhaus, einer Werkstatt und einer Selbsthilfewerkstatt. Diese wird einfal zufolge jährlich von 12.000 Radlern genutzt. Seit 2003 betreibt einfal die Station als Beschäftigungsträger. In der Werkstatt arbeiteten viele Ein-Euro-Jobber, für deren Betreuung einfal Fallkostenpauschalen erhielt. Nur so habe sich die Station finanzieren lassen, sagt Grietje Bergmeyer von einfal. „Wenn Sie mit Reparaturen Geld verdienen wollen, bieten Sie keine Selbsthilfe an“, sagt die Projektkoordinatorin.

Seit der letzten Reform der Arbeitsmarktpolitik vor gut einem Jahr beschäftigt einfal nur noch vier geförderte Mitarbeiter, die aber vom Team Arbeit nicht voll finanziert werden. Dazu kommen anderthalb regulär Beschäftigte. Seither arbeite der Betrieb defizitär, sagt Bergmeyer. Durch einen Zuschuss des Bezirks Eimsbüttel sei die Finanzierungslücke bei den Lohnkosten nur noch bis September gedeckt. Um den Betrieb danach fortsetzen zu können, hat sich einfal ein „Cycle-Café“ ausgedacht, das in dem schwach ausgelasteten Fahrradparkhaus unterkommen könnte.

Die Hochschulleitung und das Studentenwerk halten ein Café für überflüssig. Eine Elterninitiative wünsche sich einen Kindergarten. Das entspreche auch „dem gesetzlichen Auftrag der Universität, eine familiengerechte Hochschule zu sein“, teilte eine Uni-Sprecherin mit.

Der Radlerclub ADFC hielte die Abschaffung der Werkstatt für „einen Rückfall, der nicht nachvollziehbar ist“. Ähnlich sehen das die Grünen. Der AStA lehnt die Schließung ab.  KNÖ