BUCHVORSTELLUNG & GESPRÄCH
: Modernes Kino mit Benjamin

Aura, Schock, Kontemplation – das waren prägende Begriffe in Walter Benjamins Essay „Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit“, der 1935 im Pariser Exil entstand. Darin schildert der Philosoph die Veränderungen des Kunstwerks durch die Entwicklung von Fotografie und Film sowie den damit einhergehenden Wandel der kollektiven Wahrnehmung. Nicht nur erkannte Benjamin schon früh die Gefahr der politischen Vereinnahmung – wie etwa zu seiner Zeit die Nazis den Film als Propagandaorgan missbrauchten –, sondern ebenso definierte er die Reproduktionstechniken bereits als Kunstmittel an sich und lieferte damit einen Basistext für die moderne Medientheorie. Wie folgenreich Walter Benjamins Thesen in unsere Zeit hineinwirken, zeigt Andreas Jackes neues Buch „Traumpassagen. Eine Filmtheorie mit Walter Benjamin“, in welchem das moderne Kino über tiefenpsychologische Deutung von Traumelementen analysiert wird.

■ Buchvorstellung Andreas Jacke: Brecht-Haus, Chausseestr. 125, Dienstag, 20 Uhr