Besser wohnen für Senioren

LEBEN Bündnis „Wohnen 65plus“ fordert Investitionen in altersgerechten Umbau von Wohnungen. Bis 2035 steigt die Zahl der Senioren um 45 Prozent

In Berlin fehlen nach Einschätzung von Sozial- und Bauverbänden mehr als 100.000 barrierearme Wohnungen für Senioren. Dafür müssten in den kommenden Jahren rund 1,6 Milliarden Euro investiert werden, teilte das Bündnis „Wohnen 65plus“ am Mittwoch mit. Dem Bündnis gehören unter anderem der Sozialverband VdK und die Gewerkschaft IG BAU an.

Laut neuen Studie werden in Berlin im Jahr 2035 rund 931.000 Menschen leben, die älter als 65 Jahre sind, hieß es. Das wären 45 Prozent mehr als heute. Damit steige auch die Zahl der Pflegebedürftigen voraussichtlich auf rund 174.000. Um unnötige Umzüge in Pflegeheime zu vermeiden und eine ambulante Pflege zu Hause zu ermöglichen, müssten mehr passende Wohnungen geschaffen werden, forderte das Bündnis. Neubau und Sanierung altersgerechter Wohnungen müssten stärker gefördert werden. Der Umbau von Wohnungen sei zudem günstiger als die Finanzierung stationärer Pflegeplätze.

Bundesweit müssen nach Aussage der Verbände in den kommenden acht Jahren 2,5 Millionen barrierearme Wohnungen entstehen. Dafür würden rund 4 Milliarden Euro benötigt. Der bereits Ende Juni vorgestellten Studie zufolge haben nur 5 Prozent der elf Millionen Seniorenhaushalte in Deutschland eine altersgerechte Wohnung.

Im Jahr 2035 werden demnach rund 24 Millionen Senioren und damit rund 40 Prozent mehr über 65-Jährige in Deutschland leben als heute. Der Studie zufolge wird 2035 ein Viertel der Rentner auf die Grundsicherung angewiesen sein, heute sind es knapp 3 Prozent. Jeder dritte Deutsche werde 2035 älter als 65 Jahre sein. (epd)