Frauen an die Macht

UNTERNEHMEN Zahl weiblicher Aufsichtsräte und Vorstände wächst – auf weiter niedrigem Niveau

BERLIN taz | Pflichtquoten braucht kein Mensch. So jedenfalls liest der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) die von ihm zusammengestellten Zahlen zu Frauen in Chefetagen deutscher Konzerne. „Die Selbstverpflichtungen der Industrie greifen“, schreibt der BDI. Der Verband hat ermittelt, dass der Anteil von Frauen in den Aufsichtsräten der 30 im Börsenindex DAX notierten Firmen inzwischen bei 21,5 Prozent liegt. Anfang 2011 waren es 13,6 Prozent.

Auch in den kleineren MDax-Unternehmen kletterte der Frauenanteil in den Kontrollgremien bis Juni auf mehr als 16 Prozent, 2011 waren es noch 9 Prozent gewesen. Ähnlich kräftig wuchsen die Werte auch im SDax, der die kleineren börsennotierten Unternehmen abbildet, sowie im technisch orientierten TecDax.

Die Zahl der operativen weiblichen Chefs stieg nicht so stark an. Derzeit sind 7,4 Prozent der Vorstände in DAX-Konzernen weiblich, Anfang 2011 lag ihr Anteil bei 2,2 Prozent. In 19 von 30 DAX-Unternehmen sitzt nach wie vor keine Frau in der Chefetage.Von den 50 MDax-Firmen haben nur 8 überhaupt ein weibliches Vorstandsmitglied. Die Wirtschaft hatte sich vor zwölf Jahren freiwillig verpflichtet, den Frauenanteil in Top-Positionen zu erhöhen. KSC