Wohnungen für Flüchtlinge

BRANDENBURG Kabinett will Asylbewerber stärken und nicht mehr langfristig in Heimen unterbringen

Brandenburg will Flüchtlinge künftig verstärkt in Wohnungen statt in Heimen unterbringen. Das neue Unterbringungskonzept des Landes, das bereits vom Kabinett beschlossen wurde, sehe vor, dass Asylbewerber und Geduldete „mittel- und langfristig“ Wohnungen bekommen sollen, teilte das Sozialministerium am Donnerstag in Potsdam mit.

2012 waren den Angaben zufolge in Brandenburg 60 Prozent der Betroffenen in Gemeinschaftsunterkünften und 40 Prozent (1.224 Flüchtlinge) in Wohnungen untergebracht. 1997 lebten nur 10 Prozent in den eigenen vier Wänden.

In dem 38-seitigen Konzept würden auch Handlungsmöglichkeiten für die Landkreise und kreisfreien Städte beschrieben, hieß es weiter. Um landeseinheitliche Rahmenbedingungen zu gewährleisten, werde den Kommunen empfohlen, „sich im Rahmen unseres Konzepts zu bewegen“, erklärte Sozialstaatssekretär Wolfgang Schroeder (SPD). Der Landtag soll sich Ende August mit dem Konzept befassen.

Hauptziel sei eine deutliche Verkürzung der Verweildauer in Gemeinschaftsunterkünften. Die Wohnungsunterbringung diene der Stärkung der Eigenverantwortlichkeit und Selbsthilfe der Flüchtlinge. Vorgesehen seien auch mehr Angebote von Deutschkursen sowie bei medizinischer Betreuung. (epd)