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: Kondition okay, Glanz fehlt noch

HERTHA BSC In Bad Saarow hat der Aufsteiger Ausdauer trainiert. Nun will Trainer Luhukay neue Varianten testen

„Im Mittelfeld möchte ich mehr Flexibilität“, sagt Jos Luhukay

Mitte der zweiten Halbzeit spendeten die 3.750 Zuschauer in Fürstenwalde spontan Szenenapplaus. Allerdings nicht für die Bundesligafußballer von Hertha BSC, die gegen den Oberligisten FSV Union Fürstenwalde ein Testspiel absolvierten. Das Klatschen galt einem Fan, der die Blau-Weißen mit beeindruckender Stimmgewalt angefeuert hatte.

Eine Szene, die viel aussagt über den glanzlosen Auftritt der Herthaner beim 3:0-Sieg. Am Ende des fünftägigen Lauftrainingslagers in Bad Saarow waren die Beine schwer. Trainer Jos Luhukay zeigte sich trotzdem sehr zufrieden. „Wir hatten Topbedingungen und haben gut gearbeitet“, sagte der Niederländer.

Mit zwei bis drei Trainingseinheiten pro Tag dürften sich die Herthaner eine gute konditionelle Basis geschaffen haben. In der Zweiten Liga zählte der gute Fitnesszustand zu Herthas Stärken, keine andere Mannschaft schoss mehr Tore in der Schlussviertelstunde. Eine Qualität, die auch in der Bundesliga gefragt sein wird.

Daneben legte Luhukay den Fokus auch auf taktische Elemente. „Im Mittelfeld möchte ich mehr Flexibilität“, sagte der 50-Jährige, der in Fürstenwalde verschiedene Varianten testete. Nach Fabian Lustenberger und Peer Kluge durften sich in der zweiten Halbzeit Peter Niemeyer und Ronny im zentralen Mittelfeld probieren. Auch eine offensive Variante mit Ronny und Neuzugang Alexander Baumjohann will Luhukay in den kommenden Wochen ausprobieren.

Einen guten Eindruck in der Partie gegen den Oberligisten aus Berlins Partnerstadt Fürstenwalde hinterließen die Neuzugänge Johannes van den Bergh und Sebastian Langkamp. In der Abwehr wurden die beiden Verteidiger zwar kaum gefordert, schalteten sich dafür aber häufig in die Angriffsbemühungen mit ein. Schwerer taten sich ihre Kollegen aus der Offensivabteilung. Pierre-Michel Lasogga agierte sehr bemüht, blieb aber ohne Effektivität. Sturmkonkurrent Sandro Wagner gelang hingegen immerhin ein Treffer, Rechtsaußen Ben Sahar traf doppelt. (dpa)