Minister will impfen

Vogelgrippe wird NRW erreichen, so Umweltminister Uhlenberg. Impfung soll Erkrankung verhindern

DÜSSELDORF dpa/taz ■ NRW-Verbraucherschutzminister Eckhard Uhlenberg (CDU) hat sich dafür ausgesprochen, das Impfverbot gegen Vogelgrippe für Nutztierbestände zu lockern. Er habe bei der EU in Brüssel beantragt, die Impfung für Rassegeflügelbestände zu ermöglichen, sagte Uhlenberg gestern. Auch bei Wirtschaftsgeflügel, das zur Produktion von Nahrungsmitteln dient, hält er Impfungen für sinnvoll. Hier könnten die Impfungen insbesondere bei kleineren Beständen beginnen, die leichter zu erfassen seien. Für Zootiere gebe es bereits eine Genehmigung aus Brüssel.

Uhlenberg sprach sich dafür aus, bald einen so genannten Markerimpfstoff einzuführen. Damit wäre es möglich, geimpfte Tiere von tatsächlich infizierten zu unterscheiden. Nach Expertenansicht gibt es derzeit jedoch keinen Impfstoff, der die Tiere völlig schützt. Die Impfung verhindert lediglich den Ausbruch der Erkrankung, nicht aber die Infektion.

Ungeachtet aller Vorsichtsmaßnahmen rechnet der Minister mit einem Auftreten der Vogelgrippe auch in NRW. „Nach den Ereignissen der vergangenen Tage wird sie auch unser Land erreichen.“

Im Falle eines Ausbruchs müssten die Menschen als erstes geimpft werden, die mit den Tieren in Berührung kommen, also etwa Arbeiter auf Geflügelfarmen oder Tierärzte. In Nordrhein-Westfalen sei Impfstoff für 30 Prozent der Bevölkerung vorhanden, sagte Uhlenberg im Deutschlandfunk. Damit werde die Forderung des Robert-Koch- Institutes, für 20 Prozent der Einwohner Impfstoff bereitzuhalten, übererfüllt. „Wenn eine solche Empfehlung ausgesprochen wird, sollte man sie befolgen“, sagte Uhlenberg mit Blick auf Bundesländer, die wesentlich weniger Impfstoff bereit halten.

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