Der Müll, die Stadt und der Tod

Müllnotdienst säubert Reeperbahn. Ärztevereinigung warnt vor Seuchenausbreitung

Mit Erlaubnis der ver.di-Streikleitung hat gestern ein Müllnotdienst die Reeperbahn von den sichtbarsten Spuren des Streiks gereinigt. Acht Beschäftigte mit zwei Lastern sammelten auf der Amüsiermeile aufgetürmte Müllsäcke und den gröbsten Dreck ein. Überquellende Mülltonnen und Papierkörbe wurden allerdings nicht geleert, um die Folgen des Streiks weiterhin sichtbar zu lassen. Stadtreinigungschef Rüdiger Siechau hatte zuvor die „hygienischen Zustände“ auf dem Kiez als „nicht mehr tragbar“ bezeichnet.

Unterdessen warnte der Hamburger Vorsitzende der konservativen Ärzte-Vereinigung Hartmannbund, Klaus Wagner, davor, dass der nicht abgeholte Abfall das allgemeine „Seuchenrisiko vergrößern“ und auch die Ausbreitung der Vogelgrippe befördern könnte. Durch den herumliegenden Müll würden neben Möwen auch Ratten angelockt. Zwar gebe es keine Beweise, dass Ratten von dem Vogelgrippevirus angesteckt werden könnten, doch da dieser Artgrenzen überspringen könne und Ratten viele verschiedene Erreger übertrügen, würde sich das Verbreitungsrisiko erhöhen. mac