Nordpol: Rote Rosen

Die „realistische Geschichte einer Frau in den besten Jahren“ will der NDR in der Lüneburg-Telenovela „Rote Rosen“ erzählen. Die taz nord bewirbt sich als Skript-Team – mit ergreifenden Dramen des norddeutschen Alltags.

„Kommen Sie mit“, flüsterte der Fremde Petra zu und führte sie ins Innere der Marienburg. Hoch ragten die kalten Mauern auf, und Petra zog unwillkürlich den Schal um ihre schmalen Schultern, der ihre langen, rotbraunen Haare verdeckte. Er heiße Ernst-August, hatte sich der Fremde vorgestellt, aber so hieß in der Marienburg ja praktisch jeder. Nach einem Fußmarsch von etwa einem Kilometer blieb Ernst-August stehen und hob bedeutungsvoll den Zeigefinger. Petra erblickte eine Kerkertür, in die ein Sichtfenster eingelassen war. Im Inneren der kleinen Zelle lag eine dunkelhäutige menschliche Gestalt und sah die NDR-Sendung „Hallo Niedersachsen“. „Wer ist ...“, setzte Petra an. Doch als sie sich umdrehte, war Ernst-August verschwunden ...