Kito revolutioniert

Moderator Adamietz hat sich im Kito-Verein keine Freunde gemacht: Sein Ersatz-Vorstand musste abtreten

Bremen taz ■ Der neue Vorstand des Kulturzentrums Kito in Vegesack ist der alte: Mit 11:2 Stimmen wählte die Mitgliederversammlung Volker Kolz wieder. Interims-Vorstand Norbert Eggert trat gar nicht erst an. Der „Moderator“ des Kulturkonfliktes in Bremen-Nord, der Anwalt Axel Adamietz, hatte Eggert als ordentlichen Vorsitzenden ins Handelsregister eintragen lassen, obwohl der Verein ihn ausdrücklich nur als Interims-Vertreter mandatiert hatte. Das hat den Verein wieder auf den Plan gerufen, der darin den Versuch der Machtübernahme des „Moderators“ sah.

Adamietz hat schon kommissarisch die Leitung von Kuba und Bürgerhaus übernommen, die früheren, ehrenamtlich oder hauptamtlich engagierten Mitglieder der Trägervereine haben das Handtuch geworfen. Als „Moderator“ habe Adamietz mit dem Kito-Verein nicht geredet, wirft dessen „Ehrenvorsitzender“ dem Anwalt vor. Seine Frau sitzt nun als Beisitzerin in dem neuen Vorstand. Wie es in Bremen-Nords Kulturlandschaft weitergeht, ist offen wie seit Jahren. Ein Vertreter des Kulturressorts eröffnete dem Kito-Verein, für das laufende Jahr stünden nur 180.000 Euro Fördergelder zur Verfügung. Immerhin – vor zwei Jahren sollte dem Kito die gesamte Förderung gestrichen werden. Im Jahre 2005 hatte das Kito allerdings gut 240.000 Euro gebraucht und bekommen. Wann das neue „Konzept“ für die Kultur in Vegesack auf den Tisch kommt und wie mit „Synergieeffekten“ die drei klammen Kulturhäuser – der Kulturbahnhof spart derzeit ungeheuer, weil kaum etwas stattfindet – eine Perspektive bekommen könnten, steht nach wie vor in den Sternen. Der neue Kito-Vorstand war eigentlich zurückgetreten mit der Erklärung, die seit Jahren andauernde Hängepartie der Bremer Kulturpolitik sei nicht weiter erträglich.

kawe