: Medienticker
Guillaume de Posch (48), Vorstandschef von ProSiebenSat1, hat ein neues Motto: kaufen statt gekauft werden. „In den nächsten sechs Monaten werden wir schauen, wo wir eventuell investieren können“, sagte de Posch dem Spiegel. „Auch weitere Zukäufe schließe ich nicht aus.“ Im vergangenen Jahr hatte ProSiebenSat.1 den Sender Neun live übernommen. Er sei davon überzeugt, dass „wir uns weiter auf den Online-Bereich konzentrieren müssen“. Sollte die Firma Arena, neuer Besitzer der Fußball-Bundesligarechte, für den Herbst Rechte verkaufen, will auch de Posch ein Angebot abgeben. Bei den fünf Sendern des Konzerns gebe es zurzeit nur bei ProSieben „einige Baustellen“. Dort brauche man künftig „auch mehr Ideen, etwa im Comedy-Bereich“. Mit Heidi Klums umstrittener Show „Germany’s next Topmodel“ zeigte sich de Posch bislang zufrieden, „auch wenn ich noch höhere Quoten erwartet hätte angesichts des öffentlichen Echos“. (dpa)
Gelassenheit auch auf der anderen Seite des Übernahmestreits: Das Bundeskartellamt hat entspannt auf die Klage von Springer gegen das Verbot der Übernahme des Fernsehkonzerns ProSiebenSat.1 reagiert. Der Schritt sei „das gute Recht“ der Axel Springer AG, sagte eine Kartellamtssprecherin gestern. Der Springer Verlag hatte am Donnerstag Beschwerde gegen die Untersagungsverfügung der Aufsichtsbehörde beim Oberlandesgericht Düsseldorf eingelegt. Er will trotz Aufgabe der Übernahmepläne für den Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 die kartellrechtliche Situation für mögliche künftige Zukäufe grundsätzlich klären lassen. (dpa)
Der US-amerikanische Medienkonzern Viacom baut weiter seine deutsche Musikfernsehsen-Sparte um. Nachdem bereits MTV 2 zum Kindersender „Nick“ umgemodelt wurde, wird nun auch Viva plus neu ausgerichtet. Bis zum Jahresende soll der Sender der zweiten Musikfernsehen-Generation in einen Comedykanal umgewandelt werden. Einen entsprechenden Bericht des Focus bestätigte ein MTV-Sprecher gestern. Der neue Comedykanal soll laut Focus „Paramount Comedy“ heißen und neben Lizenzware aus den USA und Großbritannien Eigenproduktionen zeigen. Zu MTV Networks in Deutschland gehören derzeit die Kanäle MTV, Viva, Viva plus und Nick. (dpa)
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