KONZERT
: Eklektische Festung

Ein eklektischer Singer/Songwriter ist möglicherweise einer, dem nicht als Erstes angehängt wird, er sei „in the vein of“ Johnny Cash und Neil Young und klinge darüber hinaus mindestens wie Elliott Smith und Connor Oberst zusammen. Stattdessen operiert dieser Typus mit unterschiedlichsten Stilen, legt auch mal die Gitarre weg, um ein bisschen auf den Tasten herumzupluckern, streut D & B- und Hip-Hop-Elemente im Vorübergehen ein und entkommt damit der Rezeptur „einsamer Mann an traurigem Lied“. So einer zum Beispiel ist Karl Blau. Einer aus dem Stall K-Records, der vom schönen Falsett ins Knödelige stürzt, einen Hüftschwung andeutet, um dann Easy Listening anzubieten. Einer, der musikalisch einer schier uneinnehmbaren Festung gleicht, wie es schön treffend in einer anderen Konzertankündigung heißt. Um das noch mal zu unterstreichen, hat er sich für die letzte seiner unüberschaubar vielen Veröffentlichungen afrikanischen Musik-Einflüssen ausgesetzt. SCHUH

■ So, 14. 3., 21 Uhr, Hafenklang, Große Elbstraße 84