Islamunterricht ohne Hassprediger

Bürgermeister bekräftigt auf CDU-Parteitag Pläne für ein Schulfach Islam in Hamburg

Seinen umstrittenen Vorschlag, an Hamburgs Schulen islamischen Religionsunterricht einzuführen, bekräftigte Bürgermeister Ole von Beust vor den Delegierten des CDU-Parteitags. Er halte „ein Angebot für eine religiöse Erziehung“ für notwendig, erklärte er, „aber auf Deutsch, versteht sich“. Keinesfalls dürften muslimische Kinder „in die Hände von Hasspredigern fallen“. Daneben solle der bisherige interkonfessionelle Unterricht aber weiterbestehen, stellte von Beust klar: „Die Eltern sollen auswählen dürfen.“

Der Vorstoß sei Teil des Plans, sich verstärkt um „Quartiere zu kümmern, die vom Umkippen bedroht“ seien. Dafür sei außer sozialer Stadtteilentwicklung und dem Kampf gegen Arbeitslosigkeit eine „verbesserte Integrationsarbeit“ vorrangig. Es dürfe keinen Zwang zur „Assimilation“ geben, zugleich dürfe keine „Abschottung“ zugelassen werden. „Fremde Kulturen sind eine Bereicherung für diese Stadt“, behauptete der Regierungschef. Seine Vorstellung sei die von „selbstbewussten Mitbürgern, die sich öffnen, ohne die eigene Kultur zu verleugnen“.

Es dürfe in Hamburg nicht zu Zuständen kommen wie bei den gewaltsamen Unruhen im November in Paris. Um das zu verhindern, sei aber mehr erforderlich als Deutschunterricht, befand von Beust: „Denn die Jugendlichen, die da auf den Straßen waren, sprachen alle hervorragend Französisch.“ SMV