Verordnete Solidarität mit den USA

Betr.: „Keine Post für Murat“, taz Bremen vom 20.02.2006

(Die Solidaritätsveranstaltung für Murat Kurnaz) hatte (…) eher den Charakter eines vertraulichen Bremer Allparteienzirkels, in deren Verlauf die Podiumsteilnehmer emotionslos Belanglosigkeiten dahin murmelten. So erfreute bereits, dass CDU-Innensenator Thomas Röwekamp gegen das vor Gericht erstrittene Bleiberecht von M. Kurnaz keinen Widerspruch eingelegt hatte. Wie es durch seine menschenverachtende Initiative dazu gekommen war, streiften die honorablen Personen nur am Rande. (…) Sicher erwartete niemand angesichts der Anwesenheit von Frau Kurnaz die grauenvolle Beschreibung des Lagers Guantanamo. Aber warum scheute man in diesem Zusammenhang Textauszüge von Michael Moore in seinem doch auch satirischen Werk „Stupid White Man“ und „die Abrechnung mit dem Amerika von George W. Bush“? Ich vermute, weil es trotz unerträglicher Hinrichtungen und detaillierter Kenntnis des infernalischen Guantanamo eine parlamentarisch-demokratisch verordnete Solidarität mit den USA gibt. (…) WOLFGANG LIESIGK, Bremen

Betr.: dito

Die Aufrechterhaltung des US-amerikanischen Gefangenenlagers in Guantanamo, in dem seit vier Jahren (!) auch der Bremer Murat Kurnaz festgehalten wird, ist ein faustdicker Skandal, der an die ganz große Glocke gehängt gehört. (…) Es bleibt zu hoffen, dass Guantanamo und andere Gefangenenlager endlich geschlossen werden. Internationaler politischer Druck könnte da vielleicht behilflich sein.

JOACHIM „BOMMEL“ FISCHER, Bremen