IN DEUTSCHLAND VERURTEILTES PAAR
: Moskau plant Agentenaustausch

MOSKAU | Russland will einem Bericht zufolge im Rahmen eines Gefangenenaustauschs ein in Deutschland verurteiltes Agentenpaar zurück ins Land holen. Wie die Wirtschaftszeitung Kommersant gestern berichtete, soll im Gegenzug mindestens ein in Russland inhaftierter Agent, der für den Westen spioniert haben soll, an Deutschland übergeben werden. Entsprechende Gespräche zwischen Moskau und Berlin hätten „vor Kurzem“, allerdings nach der Verurteilung des russischen Paars in Deutschland begonnen, zitierte die Zeitung eine Quelle der Sicherheitskräfte.

Der Anwalt des verurteilten Agentenpaars, Horst-Dieter Pötschke, sagte der Zeitung, der Austausch könne „jeden Moment“ vonstattengehen. Das Stuttgarter Oberlandesgericht hatte das unter den Decknamen Andreas und Heidrun Anschlag in Deutschland lebende Paar am 2. Juli zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass die beiden Angeklagten unter ihrer falschen Identität zunächst für den sowjetischen Auslandsgeheimdienst KGB und später für dessen russischen Nachfolger SWR spioniert hatten. (afp)