Niedersachsens SPD bleibt vor allem männlich

TREND Landesvorsitzenden-Kür wird zum Kopf-an-Kopf-Rennen. Kandidatin Griefahn abgeschlagen

Die Kandidaten-Kür für den Landesvorsitzenden der niedersächsischen SPD wird zunehmend zur Männersache: Bei drei bisherigen Abstimmungen landete Bewerberin Monika Griefahn jeweils auf dem letzten Platz.

Erstmals in ihrer Geschichte lässt die Partei, die sich zu zwei Dritteln aus Männern zusammensetzt, die Basis bei der Wahl des – oder der – Landesvorsitzenden mitreden: Stefan Schostok, Olaf Lies und Ex-Umweltministerin Griefahn stellen sich auf insgesamt zehn Regionalkonferenzen vor. Das anschließende Votum der GenossInnen soll dann der Parteitag als Empfehlung berücksichtigen.

Die Landtagsabgeordneten Lies und Schostok konnten dabei unterschiedlich punkten: Zwar gewann Lies am Mittwoch in Lüneburg bereits die zweite Abstimmung, nachdem er am Samstag schon im Landkreis Oldenburg vorne gelegen hatte. Beide Veranstaltungen waren allerdings nicht annähernd so gut besucht wie der Auftakt in Laatzen. Dort hatte der hannoversche Bezirkschef Schostok 453 Stimmen erhalten – fast 80 mehr, als Lies nach drei Runden insgesamt auf seinem Konto hat.

Zur Lüneburger Regionalkonferenz kamen nun nur etwas über 200 Parteimitglieder. Bemerkenswert ist Lies’ Erfolg dort, weil die Parteiverwaltungsstruktur den Austragungsort dem Bezirk Hannover zuschlägt. Der gilt als traditionell verfeindet mit dem Nordwesten, Lies’ Heimatbezirk. Die letzte Regionalkonferenzen findet dann Mitte April statt. Am 29. Mai soll der Landesparteitag den neuen Vorsitzenden wählen. BES