Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt

Ohne Neil Young geht eben weiterhin fast nichts, bitte, gleich heute Abend spielt da im Rosi’s eine britische Band, die sich nach einer Liedzeile von Young Four Dead in Ohio genannt hat. Ohne deswegen nach Young klingen zu wollen. Dafür gibt es einen verschleppten Garagenrock zu hören, der schon seine tägliche Dosis 13th Floor Elevators eingeworfen hat für die zunftgerechte Bewusstseinserweiterung/-engführung in der Musik. Und mehr Young, diesmal auch musikalisch, weil Megafaun ihre Liebe zu Crosby, Stills, Nash & Young manchmal fast bis zur Deckungsgleiche zwischen ihren Liedern und denen ihrer Idole bringen. Und Bärte tragen die Musiker dazu. Womit sie zuerst natürlich nur eine weitere dieser vollbärtigen CSN&Y verehrenden Neofolkbands aus den Staaten sind, die durch die Berliner Clubs auf der Suche nach ihrem Westen ziehen, aber zweitens quengelt es bei dem Trio auch in den Nebenspuren und leiern die Instrumente mit experimenteller Lust, was man sich dann wie ein Treffen eines Banjochampions mit einem Pekingoperorchester unter einem Cowboyhut vorstellen darf. Am Sonntag im Zapata. Und wer Doo Rag mal live erleben durfte, der weiß, was Irrwitz (ohne Young) ist. Demgegenüber nehmen sich die aktuellen Aufnahmen von Bob Log III, der eine Teil des Duos, fast schon altväterlich gesetzt aus, was aber immer noch locker reicht, im Stampfen den Blues wild vor sich her zu scheuchen. Der Wahnsinn als One-Man-Band, am Donnerstag im Kaffee Burger. Alternativ dazu gibt es an dem Tag randständige Arten von Disco, etwa um eine Electronicalounge-Sitzgruppe erweitert bei der School of Zuversicht um DJ Patex, oder in Verbindung mit dem aus der Erinnerung nebenbei mitgesungenen Indierock mit deutschen Poesiealbumtexten mit der Essener Band Festland. Beide spielen im Monarch.

■ For Dead in Ohio: Rosi’s, Fr., 23 Uhr. 6 €

■ Megafaun: Café Zapata, So., 21 Uhr. VVK: 12 €

■ Bob Log III: Kaffee Burger, Do., 22 Uhr. 8 €

■ School of Zuversicht, Festland: Monarch, Do., 21 Uhr