… die Poker-Bande?
: Sich nicht fassen lassen

Dafür, dass die Poker-Räuber Dilettanten gewesen sein sollen, halten sie die Polizei ganz schön in Trab. Nach dem Überfall auf ein Pokerturnier am Samstag gibt es noch keine einzige erfolgversprechende Spur. Das gab am Donnerstag eine Polizeisprecherin zu. Trotz 40 Hinweisen herrscht große Ratlosigkeit. Selbst eine Fahndung über die ZDF-Sendung „Aktenzwichen XY … ungelöst“, die am Mittwoch ausgestrahlt wurde, hat nichts gebracht. Die 5,43 Millionen Hobbyfahnder vor den Bildschirmen konnten nicht weiterhelfen.

Was denkt jetzt wohl Rainer Wendt über die Täter? Am Montag noch war der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft der Meinung, dass der Überfall eine neue Dimension der Dummheit von Verbrechern zeige. Wer vor laufender Kamera eine solche Tat begehe, sei eher ein Dilettant. Damals hat er noch damit gerechnet, dass die Räuber schnell gefasst werden, Polizeipräsident Dieter Glietsch übrigens auch. Pustekuchen! Vielleicht war ja gerade ihr unbekümmertes Vorgehen der Trick an der Sache. Wer überfällt schon das größte Pokerturnier Europas in einem Nobelhotel auf einem von Videokameras überwachten Platz? Das klingt natürlich nach Amateuren, die ihr Verbrechen nicht lange und genau geplant haben. Nach der Tat, bei der einer der Räuber beinahe von einem Sicherheitsbeamten überwältigt wurde, flüchteten die vier maskierten Männer mit über 200.000 Euro in einem schwarzen Mercedes.

Vermutlich haben sich die vier eher an geschmeidigen Kriminalfilmen wie „Ocean’s Eleven“ orientiert. Einfach reingehen, die Pokerspieler überraschen und dann in der Luxuskarre abhauen.

Na ja, aber meistens funktioniert das Leben dann doch nicht so wie im Film. Das erfahren vermutlich auch noch die Poker-Räuber. AE Foto: ap