VORMERKEN
: Da steckt doch jetzt wirklich eine ganze Menge an Wut im Haus der Kulturen der Welt

Die Wut. Wo man hinschaut, schaut sie auch meist schon zurück, weil ja alle ihre Gründe haben, irgendwie. Wenn man jetzt aber meint, dass die Wut größer geworden ist heute, muss man nur in alten Zeitungsausgaben nachschauen, vor einem Jahr, vor hundert Jahren, vor tausend Jahren, um sie immer wieder gleich zu finden. Die Wut begleitet die Welt. Was jetzt auch gar nicht das genaue Thema ist im Haus der Kulturen der Welt, sondern präziser nicht nach der Quantität, sondern der Qualität fragend: Ob es also eine neue Kultur der Wut in den gegenwärtigen Krisen- und Ausnahmezuständen gibt. Eine Frage, die mit „Über Wut/On Rage“ schwerpunktmäßig in den nächsten Wochen im Haus verhandelt wird, mit einer mittwöchlichen Lectures-Reihe, mit einem Filmprogramm und einem abschließenden Wut-Gipfel Anfang Mai. Und einer Ausstellung, in der in den Exponaten vor allem der psychische und physische Zustand, der sich nach dem Wutausbruch einstellt, erkundet wird. Am Sonntag starten die Sonntagsführungen mit Künstlern, Wissenschaftlern und sonstigen Akteuren durch die Ausstellung (14./28. 3., 18./25. 4., 15 Uhr), und am heutigen Samstag wird sie um 18 Uhr eröffnet, mit Performances, einem Film und Birol Ünel, der Allen Ginsbergs großen Aufschrei „Howl“ anstimmt. Eintritt frei. TM

■ „Über Wut/On Rage“: Haus d. Kulturen d. Welt, J.-Foster-Dulles-Allee 10. 14. 3.–9. 5. www.hkw.de