Auf neuen Wegen

CONTAINER China erprobt den Transport auf der Schiene statt zur See. In 16 Tagen von Zhengzhou durch Sibirien nach Hamburg

Auf der Suche nach schnelleren Handelswegen schickt China einen ersten Transportzug direkt von der östlichen Provinz Henan nach Hamburg. Von der Stadt Zhengzhou sollte der Zug über Kasachstan, Russland, Weißrussland und Polen ab Donnerstag bis in die Hansestadt fahren, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. 16 bis 18 Tage sind für die 10.000 Kilometer geplant, das wären 15 Tage weniger als Transporte mit großen Containerfrachten aus den chinesischen Häfen nach Bremerhaven oder Hamburg brauchen. Im kommenden Jahr sollen bis zu 50 Züge nach Deutschland geschickt werden, vermeldet Xinhua.

Zhengzhou, mit der Eisenbahn direkt mit Peking und Schanghai verbunden, ist die größte Passagier- und Güterumschlagsstation der asiatisch-europäischen Eisenbahnverbindung. Der Nordbahnhof ist der größte Güter- und Rangierbahnhof in Asien.

Die Planungen für einen sogenannten Trans-Eurasia-Express waren wegen der Weltwirtschaftskrise ausgesetzt worden. Am 6. Oktober 2008 war der erste Testzug aus Xiangtang nördlich von Hongkong im Hamburger Hafen eingetroffen. Er transportierte 50 Container mit IT-Produkten. Der Güterzug legte die rund 12.000 Kilometer, zum Teil auf der Strecke der Transsibirischen Eisenbahn, in 17 Tagen zurück. Ab Anfang 2009 sollte die Verbindung einmal wöchentlich von Peking oder Schanghai nach Hamburg oder zum Rheinhafen Duisburg genutzt werden. Wegen der globalen Krise wurde der Start jedoch auf unbestimmte Zeit verschoben.  SMV