Nordpol: Rote Rosen

Die „realistische Geschichte einer Frau in den besten Jahren“ will der NDR in der Lüneburg-Telenovela „Rote Rosen“ erzählen. Die taz nord bewirbt sich als Skript-Team – mit ergreifenden Dramen des norddeutschen Alltags.

Petra war völlig außer sich. Ihr Ex-Freund Walter hatte sich nicht nur mit ihrer besten Freundin Nadja eingelassen, sondern ihr auch am Telefon gestanden, dass er das Tete-a-Tete-a-Tete der beiden mit Petras Mutter Christiane in der vorigen Woche sehr genossen hatte. Petra musste sofort raus aus Lüneburg. Etwas musste geschehen. Mindestens ein paar kleine Korrekturen an der Nase, dazu war sie jetzt fest entschlossen.

Petra streckte den Daumen raus. Sofort bremste quietschend eine schwarze Limousine. Ein hochgewachsener Mann mit silberweißer Haartolle stieg aus und hielt ihr den Schlag auf. Wieder im Auto, entschuldigte er sich sogleich formvollendet für den eigenartigen Geruch und nestelte ein wenig an den vollen Müllsäcken auf dem Rücksitz. Der Mann stellte sich als Henning V. vor, sagte aber sogleich, seine Freunde würden ihn „Joker“ nennen. Petra spürte, dass ihr Leben bald eine ganz neue Wendung nehmen würde …