schwabinger krawall: kehraus von MICHAEL SAILER
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Mit diesem Fasching, hat der Jackie zur Jacqueline gesagt, braucht sie ihm gar nicht kommen, weil, hat er zum Hubsi gesagt, da geht man doch nicht mit dem eigenen Hasen hin. Da gehe man am besten gar nicht hin, weil man unter dem Maskenschmarrn nicht erkennt, was man da möglicherweise alles abschleppt. Dem Hubsi war das wurst, weil er seit Silvester nichts mehr trinkt, mindestens bis zur Weltmeisterschaft oder gleich bis zur Wiesn, und der Jacqueline war es auch egal, weil sie zu einem „Weiberball“ wollte.

Weil der Jackie am Dienstag von dem Frühstückssekt einen aufgewärmten Rausch gekriegt hat, ist er halt doch hingegangen, aber nur ins „Café Schwabing“, wo keine Feier war, bloß der dicke Kerl von dem Event-Heft, der gesagt hat, dass es um elf Uhr vormittags noch zu früh ist und dass er jetzt erst mal zwei Pizzas essen muss.

Also ist der Jackie mit zum „Renato“ gegangen, wo ihm ins fünfte Bier die Zigarette hineingefallen ist, und dann hat der Dicke gesagt, dass er die Stadt erleben will und dass das am besten auf dem Viktualienmarkt geht.

Dort hat jemand den Jackie zum Schunkeln am Arm gepackt; da hat er die Balance verloren, ist gegen den Valentinbrunnen gerumpelt und dabei ziemlich nass geworden. Dem dicken Kerl hat es vom Stadterleben auch gereicht, also sind sie zurück nach Schwabing, zu Fuß, weil der Jackie noch auf einer Weißwurst ausgerutscht und in eine Kotzlacke gefallen ist, und das hat so gestunken, dass ihn kein Taxi mitnehmen wollte.

In der „Sieben“ war die Jacqueline, die einen Heulkrampf hatte wegen weiß der Teufel was und gebrüllt hat, sie lasse sich nicht von einem Vollgekotzten vergewaltigen, weil sie den Jackie nicht erkannt hat. Dann ist der Hubsi eingelaufen und hat erzählt, dass sie dem Kahn seinen Maserati vor dem „Köpi“ abgeschleppt haben und dass er noch zu einer Schrimpsparty in die „Schrannenhalle“ will, aber nicht weiß, was die „Schrannenhalle“ überhaupt ist und wo.

Der dicke Kerl hat gesagt, eine „Schrannenhalle“ gebe es wahrscheinlich gar nicht, und ist eingeschlafen. Weil der Hubsi kein Geld dabei hatte, musste er mit der Gitarre bezahlen, die der Barny von der Spider Murphy Gang in der „Heide-Volm“ stehen hat lassen, und dann hat er den Jackie ins „Silver“ geschleppt, wo aber der Türsteher meinte, sie seien ja strunzbesoffen. „Ich schaffe noch mindestens siebzehn Caipi!“, hat der Hubsi gebrüllt, bis die Polizei gekommen ist. Da sind sie weggelaufen, über einen Zaun bei der Kunstakademie geklettert, und dabei ist der Hubsi in eine Baugrube gestürzt und wollte auf einmal unbedingt ins Krankenhaus. Der Jackie solle sofort die Polizei rufen, weil er sonst sterben muss, aber der Jackie hat gesagt, ob er wahnsinnig ist und dass er sein Handy sowieso schon am Viktualienmarkt verloren hat.

Und am Mittwochabend beim Fischessen hat ihn die Violetta gefragt, wieso der Hubsi am Telefon so unwirsch war und nie mehr was trinken und gar keinen Menschen mehr sehen hat wollen, aber als der Jackie ihr das erklären wollte, ist ihm nicht einmal mehr eingefallen, wieso er um sieben Uhr früh ohne Hose hinter dem „P1“ in einem Papierkorb aufgewacht ist, und wissen wollte er es sowieso nicht.