Lokale Idiome
: Schnell ins Konzert!

Andreas Schnell

Ganz schön viel los für Juli, weshalb wir uns gleich ins Geschehen stürzen.

Am Samstag gibt es im Römer zweimal Punk-Rock von bewährten Kräften. The Good Time Charlies aus Portsmouth stopfen nicht zum ersten Mal das Bremer Sommerloch mit gut gelauntem Punk-Rock – schon vor elf Jahren wurden sie sommers in der Stadt gesichtet und spielten ein sonniges Konzert, das uns seinerzeit vor allem an die Ramones erinnerte. Die Bremer Lokallegende The Meatles sind nach längerer Pause wieder mal aktiv. Ob sie auch wieder den Grill anwerfen, ist zu bezweifeln. Es könnte doch arg heiß werden im kleinen Club im Fehrfeld. Beginn gegen 20 Uhr.

Mehr Punk gibt es am Sonntag in der Schänke. Dort haben sich Total Chaos aus Kalifornien angesagt, die seit 1989 den guten alten Street-Punk pflegen, meterhohe Iros inklusive. Beginn ebenfalls um 20 Uhr.

Noch mehr Punk dann am Mittwoch im Tower. The Menzingers sind hörbar inspiriert von Billy Bragg und The Clash, was also nicht nur eine Neigung zu konzisen Songs mit Melodie bedeutet, sondern auch zur politischen Botschaft. Mit dabei sind The Arteries, Beginn eher ab 21 Uhr.

Parallel dazu spielen in der Friese zwei Bands, die Punk und Hardcore mit Dub und Ska vermengen, was zwar einerseits ein bedeutsamer Teil der Punk-Geschichte ist, leider aber auch ein nicht ganz ungefährliches Unternehmen.

Bei den Autonomads gelingt die Fusion aber verblüffend gut, weil sie tatsächlich beides ineinanderfließen lassen, anstatt nur schlichten Punk-Rock mit schlecht gespieltem Ska abzuwechseln. Wie es tendenziell bei der zweiten Band des Abends der Fall ist: Braindead aus Hamburg sind dann schon eher das, was man landläufig als Ska-Punk kennt.

Am Freitag geht es in der Friese weiter, allerdings wirklich völlig anders: The Paradise Bangkok Molam International Band ist die Haus- und Hofkapelle des „Paradise Bangkok“-Clubs in Bangkok, der sich mit Expertise dem in den 60er- und 70er-Jahren in Thailand, Laos und Vietnam populären Molam-Sound verschrieben hat. Durch Kompilationen wie „Thai? Dai!“ oder „Sound Of Siam“ gelangte Molam auch in heimische Hipsterschränke, nun lässt sich die Mixtur von Surf, Beat, Funk mit thailändischen Melodien und Dialekten auch bei uns live erleben. Beginn gegen 21 Uhr.

Auf ihre Weise auch exotisch sind bekanntlich unsere Lieblinge von De Fofftig Penns, die ihren „Platt-Step“ am Freitag ab 20 Uhr im Golden City zum Besten geben.

Wer sich lieber an Hausmannskost erfreuen will, kann das am Freitag im Sinners bei der New Yorker Hardcore-Band The Casualties (ab 20 Uhr) tun. Und dann lockt noch die 8. Ritterhuder Torfnacht mit Manfred Mann’s Earth Band und den Hooters am Hamme Forum in Ritterhude.

Ein Wermutstropfen zum Schluss: Das Konzert der Hardcore-Legende D.R.I. im Tower, das für kommenden Freitag angekündigt war, fällt aus.